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Zirkusdirektor weicht närrischer Übermacht

Zirkusdirektor weicht närrischer Übermacht

Augustiner Jecken stürmen die Manege des "Circus Communale" - Bürgermeister gibt sich nach harten Wortgefechten geschlagen - Narrenherrscher halten Rathausschlüssel in Händen

Sankt Augustin. Mit harten Vorwürfen sah sich Bürgermeister Klaus Schumacher am Freitagabend konfrontiert. "Sesselpupser", "Amtsschimmel" waren noch die harmloseren Beschimpfungen, die das Stadtoberhaupt sich anhören musste.

Verteidigen war allerdings zwecklos, seine Worte gingen in lauten Buh-Rufen und Pfiffen gnadenlos unter. Es waren seine derzeit wohl stärksten Konkurrenten, die den Bürgermeister lautstark zum Kampf herausforderten: Augustins Prinzenpaare waren zusammen mit den Karnevalsgesellschaften der Stadt vors Rathaus gezogen, um gemeinsam die Stadtschlüssel zu erobern.

Ganz kampflos wollte Schumacher sein Haus, den "Circus Communale", allerdings nicht in Narrenhände geben. So mussten Prinz Klaus I. und Augustina Renate IV., Mendens Prinzenpaar Heinz-Josef II. und Elisabeth I. sowie das Kinderprinzenpaar Jan-Niclas und Lina schwere Geschütze auffahren. "Ihr denkt nur noch an den Papstbesuch", klagte Prinz Heinz-Josef.

Dabei seien es doch überwiegend Affen, die den ehrwürdigen Vater im kommunalen Zirkuszelt erwarten. Gleich köpfen wollte Prinz Klaus seinen Kontrahenten: "Als Wicht ohne Kopf kommst du auf kein Wahlplakat." Diese Attacke parierte Schumacher mit dem Hinweis auf die Öffnungszeiten des Rathauses: "Kommt doch am Dienstag wieder, wenn wir wieder regulär die Pforten öffnen."

Ob es nun an mangelnden Gegenargumenten oder am charmanten Lächeln der Mendener Prinzessin lag, letzlich wich Klaus Schumacher doch der närrischen Übermacht: "Hereinspaziert, hereinspaziert ins Zirkuszelt", forderte er die jecken Obrigkeiten heraus, knüpfte an die Einladung allerdings eine Bedinung: "Auf die Leiter müsst ihr euch wagen und hoffen, dass sie euch kann tragen."

Klaus I. und Heinz-Josef II., wagten sich, stürmten ins Eschenzimmer und hielten triumphierend den Rathausschlüssel in die Höhe. Den gelungenen Coup feierten die Narren anschließend ausgelassen im Ratssaal.