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Zahllose Jecken feiern nach dem Rathaussturm im Bermudadreieck​

Weiberfastnacht in Beuel : Zahllose Jecken feiern nach dem Rathaussturm im Bermudadreieck

Nach dem erfolgreichen Rathaussturm feierten die zahlreiche Jecken in Beuel in den bekannten Party-Locations weiter. Als Karnevals-Hotspot gelten dabei vor allem die Anlaufstellen im Bermudadreieck.

Von grauem Himmel und leichtem Dauerregen wollten sich die Jecken am Weiberfastnachtstag in Beuel nicht die Laune madig machen lassen. Stimmungsvoll begleiteten zahlreiche jubelnde Karnevalisten im Bonner Stadtteil, wie Wäscherprinzessin Sabrina I. und ihre Möhnen zum 200. Jubiläum Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Bezirksbürgermeister Guido Pfeiffer die Herrschaft über das Rathaus entrissen. Nach erfolgtem Rathaussturm ging die Karnevalsparty für viele Jecken in Beuel weiter.

Zu den beliebtesten Anlaufstellen gehören dabei seit Jahren die Locations des Beueler Bermuda-Dreiecks zwischen Hermannstraße, Friedrich-Breuer-Straße und dem Konrad-Adenauer-Platz. Unter anderem mit dem Brückenforum, dem El Horizonte, dem Zeughaus der Beueler Stadtsoldaten, der Gaststätte Alder und dem Wirtshaus Rheinbrücke liegen hier gleich mehrere beliebte Anlaufstellen dicht an dicht. Bereits am Donnerstagnachmittag war ein Großteil der Locations bis oben hin gefüllt.

Wer keinen Zutritt mehr erhielt, drängelte sich unter die aufgestellte Pavillons oder ausgefahrene Markisen. Auch die drei Pfälzerinnen Maria, Judith und Annette, fanden vor dem Adler noch einen Platz im Trockenen. Bereits seit 15 Jahren reisen die Pfälzerinnen ins Rheinland, um Weiberfastnacht zu feiern – dieses Jahr aufgrund des Jubiläums zum ersten Mal nach Beuel.

In Köln einfach zu voll

„In Köln ist es uns die letzten Jahre auch einfach zu voll gewesen“, erklären die Frauen, für die die Karnevalsreise jedes Jahr ein absolutes Highlight darstellt. Um richtig an der rheinischen Kultur teilhaben zu können, haben sie sich extra die bekanntesten kölschen Karnevalslieder ausgedruckt und die Zettel laminiert. „Ein kleines Liederbuch, damit wir mitsingen können“, sagen die drei Frauen in ihren rot-weißen Köstümen und lachen.

Gut gefüllt ist es am Nachmittag auch im Brückenforum. Über 1000 Leute sind schon da. Tendenz steigend, wie ein Mitarbeiter erklärt. Knapp 500 der vorverkauften Tickets seien noch nicht eingelöst. Auch in der Rheinbrücke ist noch Luft. „Ein bisschen geht noch“, sagt der Sicherheitschef beim Blick auf die feiernde Meute, die aber schon dicht gedrängt steht. Auf den Beueler Straßen ist dagegen kaum etwas los. Nur ein Zehntel des üblichen Betriebs, peilt der Sicherheitsmann über den Daumen.

Hupend fährt der Bus des Prinzenpaares vorbei. Die Jecken jubeln. Auch vor dem El Horizonte. Hier feiert Georg Lennarz, Sohn des ehemaligen Beueler Bezirksvorstehers Hans Lennarz, jedes Jahr mit seiner Familie. Sogar die Schwiegersöhne sind heute mit dabei, erzählt er und lacht. Für Lennarz ist der Karneval in Beuel etwas Besonderes. „Hier ist es wie ein Wohnzimmer“, nicht so überdimensioniert, viel persönlicher und generationenübergreifend, zählt Lennarz mit Tochter Annika auf.

„Beueler Karneval, das hat einfach was mit Herz zu tun.“ Hier kenne man sich, anders als in Köln, wo ein Großteil der Jecken von außen zureise. „Ich würde da nie rüberfahren“, sagt Lennarz. „Übrigens auch nicht nach Bonn. Für mich ist Karneval einfach hier in Beuel.“