Garderobe fast makellos und faltenfrei : Bad Honnefer Stadtsoldaten eröffnen die Session
Bad Honnef Die Bad Honnefer Stadtsoldaten haben die Session erstmals mit einem Uniformappell im Saal eröffnet.
Die schwarzen Stiefel waren blitzblank geputzt. Die Uniformen strahlten in den Bad Honnefer Stadtfarben rot, blau und weiß. Auf den Schultern lagen die Gewehre wie angegossen.
Für die Bad Honnefer Stadtsoldaten hieß es am Samstagabend: Antreten zum traditioneller Uniformappell. Damit läutete der Spielmannszug des TV Eiche zum 13. Mal die fünfte Jahreszeit ein. Doch diesmal gab es eine Neuerung. Bis 2019 waren die schmucken Herren zum traditionellen Uniformappell stets vor der Gaststätte Vierkotten, dem Stammquartier der Stadtsoldaten, aufmarschiert. Vierkotten hat indes für immer seine gastliche Pforte geschlossen, so musste ein anderer Standort gefunden werden.
20.11 statt 11.11 Uhr
„Wir beschlossen, diesmal die Uniformkontrolle nicht wie sonst draußen, sondern in einem gemütlichen Innenraum stattfinden zu lassen“, erklärte Benny Limbach, Stabführer der Stadtsoldaten. Die Wahl fiel auf das Weinhaus Steinbach in Rommersdorf. Auch die Uhrzeit hatte sich verschoben. Waren die Uniformierten sonst stets um 11.11 Uhr zusammengekommen, hieß es nun ab 20.11 Uhr: „Antreten und präsentieren“.
Rund 200 Jecken hatten sich in fröhlicher Erwartung auf das spannende Ereignis im großen Saal des Gasthauses eingefunden. Jubelnd wurden die Stadtsoldaten bei ihrem imposanten Einzug begrüßt. Die „Superjeile Zick“ wurde musikalisch von den Musikern der Stadtsoldaten aufgegriffen. Schunkeln im Saal war angesagt. Tänzerisch bewiesen die Stadtsoldaten, dass sie trotz coronabedingter Auftrittspause 2020 topfit waren. Die Tanzschritte saßen, die Choreografie klappte.
Stadtsoldaten geht es an den „Kragen“
Da ging es den Stadtsoldaten an die „Kragen“, sprich an die Uniformen. Mit scharfem Blick nahm Zeugwart Daniel Behr die Garderobe ins Visier. Behr entging nichts, und so mussten mehr als eine Handvoll Stadtsoldaten vortreten und sich wegen Flecken oder Falten im edlen Zwirn abstrafen lassen. Grimmig schauen, überfreundliches Gebaren zwecks möglicher Abmilderung von Strafen oder gar schlechte Rasur fielen auch ins Register der Verweise. Je nach Schwere der Vergehen lauteten die Strafen: zehn oder 20 Euro bezahlen, wahlweise auch Kölsch ausgeben. Die Jecken im Saal verfolgten den heiteren „Strafprozess“ mit fröhlichem Gelächter.
Begrüßt wurde mit Willkommensorden der Neuzugang bei den Stadtsoldaten, Stephan Brümmer. Er wird sich an der Trommel verdingen.
Gäste aus Rheinland-Pfalz
Hernach wurde der Saal kurzfristig abgedunkelt. Die Trommler setzten mit blau und rot leuchtenden Trommelstäben rhythmische Klänge stimmungsvoll in Szene. Nach dem dargebotenen Traditionstanz hieß es für das Stadtsoldatencorps des TV Eiche: Abtreten und Feiern. „Rund 40 Auftritte liegen in dieser Session noch vor uns. Wir sind Begleitcorps der Siebengebirgstollitäten Prinz Andreas I. und Prinzessin Bettina I.“, blickte Benny Limbach auf die karnevalistischen Einsätze.
Bei dem gelungenen Sessionsauftakt blieben die Bad Honnefer nicht unter sich. Mit großem Gefolge war aus Rheinland-Pfalz die befreundete Hönninger KG 1891 angereist. Die Musikband „Miljö“ sorgte für musikalische Höhepunkte.